Schulregeln

Wir sind eine Schulgemeinschaft, in der sich jeder wohlfühlen und ungestört die Möglichkeit haben soll, erfolgreich zu lernen und mit Freude zu arbeiten. Wie in jeder Gemeinschaft kommt es dabei allerdings immer mal wieder zu kleinen und manchmal größeren Streitigkeiten oder anderen Störungen des Schulalltags.

In den letzten Jahren haben wir als Kollegium immer wieder beobachtet, dass es sehr schwierig ist, Regelverstößen von Kindern (Beleidigungen, Beschimpfungen, körperliche Auseinandersetzungen etc.) nachhaltig, gerecht und zeitnah zu begegnen. Daher haben wir im Jahr 2019 im Rahmen einer zweitägigen Fortbildung und der sich daran anschließenden Arbeit einer Steuergruppe ein neues Schulregelsystem entwickelt.

Ziel war dabei, ein für die Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern möglichst transparentes, verständliches, konsequentes und damit effizientes Regelsystem zu erstellen.

Damit wirklich alle an unserer Schule das neue System auch mittragen, haben wir die Mitarbeiter*innen des Ganztags- und Hortbereichs mit einbezogen und es im Vorfeld durch alle schulischen Gremien (Gesamtkonferenz, Schulvorstand, Schulelternrat und Schülerrat) bestätigen lassen.

Zudem war es uns wichtig, dass die neuen Schulregeln ein „wertiges“ Aussehen erhalten. Zu diesem Zweck haben wir alle benötigten Materialien von einer Grafik-Designerin gestalten lassen.

Schulregeln_HermannAllmersSchule

Das System

Wenn ein Kind (wiederholt) gegen eine Regel verstößt, wird im Rahmen eines gestuften Vorgehens eine klar definierte und transparente Handlungskette in Gang gesetzt.

Stufe 1: Das Ermahnen
Das Kind wird zunächst an die Regel, gegen die es verstoßen hat, erinnert.

Stufe 2: Die Verwarnung
Beim nächsten Regelverstoß wird es mit den Worten: „Beim nächsten Mal kostet dich das was!“, darauf hingewiesen, dass es beim nächsten Verstoß eine Konsequenz geben wird.

Stufe 3: Die erste Konsequenz
Der nächste Regelverstoß wird dann über ein „Ticketsystem“ an die Klassenleitung weitergeleitet. Diese dokumentiert alle Tickets in einem Buch und belegt das Kind mit einem „Bußgeld“.

Hier haben wir uns auf eine Reihe von möglichen, je nach Regel unterschiedlichen, in sich abgestuften Maßnahmen verständigt. Beispielhaft seien hier genannt: Sich entschuldigen; ein thematisch passendes Arbeitsblatt bearbeiten; in der Pause bei der Aufsicht bleiben (Schattenpause); Ausschluss von gemeinsamen Aktivitäten.

Stufe 4: Elternmitteilung
Erhält ein Kind innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrere Tickets, füllt die Klassenleitung eine Elternmitteilung aus, damit Sie Gelegenheit bekommen, mit Ihrem Kind die Situation zu besprechen und Verhaltensalternativen aufzeigen können. Diese Mitteilung unterschreiben Sie bitte und geben Sie ihrem Kind wieder mit in die Schule.

Stufe 5: Das Elterngespräch
Führt die häusliche Information weiterhin nicht zu einer Besserung, wird die Klassenleitung in einem vertraulichen Gespräch versuchen mit Ihnen gemeinsam geeignete Maßnahmen zur Verhaltensveränderung zu finden.

Stufe 6: Die pädagogische Konferenz
Im nächsten Schritt laden wir Sie als Erziehungsberechtigte zu einem Gespräch in erweiterter Runde mit den beteiligten Lehrkräften und ggfls. weiteren Beteiligten in die Schule ein.

Stufe 7: Die Klassenkonferenz
Sollte auch diese Maßnahme zu keiner Verbesserung führen, wird als letzte schulische Stufe eine Klassenkonferenz einberufen, auf der dann geeignete Erziehungs- und/oder Ordnungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Insbesondere Stufe 6 und 7 werden erfahrungsgemäß nur in seltenen Ausnahmefällen Anwendung finden, sind aber als denkbare und durchführbare Konsequenzen wichtig.

Schulregeln_Ticket_HermannAllmersSchule

Ausblick

Wir hoffen, dass die einfach gehaltenen Regeln und auch die vordefinierte Handlungskette mit den klar und transparent abgestuften Konsequenzen dazu beitragen, dass sich Störungen reduzieren und sich alle Kinder gerecht und gleich behandelt fühlen und auch Sie als Eltern unser Verhalten ihrem Kind gegenüber nachvollziehen können. Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, werden die Schulregeln und die Maßnahmen zu deren Einhaltung Früchte tragen und die Kinder prosoziales Verhalten ausprägen. Dazu werden wir dieses System in regelmäßigen Abständen evaluieren.

Dann können wirklich alle Kinder und Erwachsene an unserer Schule von einer angenehmen Lernatmosphäre profitieren, mit Freude lernen und miteinander leben.